Kurz mal Zurück

Es ist schon wieder fast Ende Januar und der Vulkan hat schon seit ein paar Wochen nicht mehr gespuckt. Im November nahmen wir den langen Weg über See und Festland nach Nürnberg auf uns ( Deswegen haben die Beiträge etwas auf sich warten lassen). Da wir nun Residente in Spanien sind, bekamen wir die Fährfahrt etwas billiger und gönnten uns diesmal direkt eine Kabine, in der Hunde erlaubt waren. 

Alle fragten uns, wie wir auf die Idee kämen im tiefsten Winter nach Deutschland zu wollen. Es hatte auf jeden Fall mehrere Gründe. Unser Van war immer noch Französisch, und es ist nicht so einfach ein selbst umgebautes Auto in Spanien anzumelden. Unsere Versicherung sollte bald auslaufen und auf den Kanaren ist es nicht so einfach ein vergleichbaren Van zu finden. Wir wollten auch nicht alles wieder ausbauen, nur um das Auto homologisieren zu lassen. Dafür haben wir zu viel Arbeit rein gesteckt.

Wir entschlossen uns noch einmal durch Frankreich zu fahren, um somit ein weiteres Mal die Versicherung verlängern zu können. Das wollten wir direkt mit Freunde- und Familien-Besuch in Deutschland verbinden und Simon sehnte sich auch noch nach bestimmten Werkzeugen. Auf dem Rückweg dachten wir, könnten wir uns nach einem schon spanischen Gebrauchtwagen umschauen. Und unseren alten , nach Versicherungsablauf auf unser Grundstück stellen, als weitere Schlafmöglichkeit.

Es dauerte 9 Tage bis wir in der Heimat ankamen. In Frankreich versuchten sogar ein paar Gauner an einem Rastplatz bei uns einzubrechen. Wir schlugen sie in die Flucht, aber es wurde zu einer schlaflosen Nacht. Danach zehrte die zunehmende Kälte an unserem Schlaf. In Deutschland verbrachten wir ein schönes Weihnachten mit der Familie und brauchten ihnen ganz viele Mandeln mit. Sogar Simons Eltern feiert an einem Weihnachtstag bei uns zu Hause mit.

Wir besorgten in den Tagen alles an Werkzeugen, die uns beim renovieren von dem kanarischen Haus helfen sollten.

Wir freuten uns auch unsere Freunde wieder zu sehen. Nach unserer ersten Woche waren wir jedoch erstmal erkältet und mussten uns in Geduld üben, bis wir unsere Pläne weiter abarbeiten konnten.  Wir genossen den Luxus von einem großen Fernseher und der heißen Dusche. Einem vollen Kühlschrank und der Umsorgung von allen Seiten. Doch genau dieser Luxus machte uns klar, wie sehr wir das primitive Leben lieben. In dem man nicht so schnell Faul wird, weil es nicht alles im Überfluss gibt.

Insgesamt verbrachten wir über einen Monat dort, bis das Heimweh nach La Palma so groß wurde, dass wir es nicht mehr aushielten. Zwischen den frostigen und verschneiten Tagen gab es ein kleines Zeit-Fensten, in dem auf einmal ein paar frühlingsähnliche Tage vorkamen. Wir sahen es als ein Zeichen und nutzten die Wärme unseren Van zu packen.

Wir kamen auf die Idee meinen Bruder zu fragen, ob er nicht spontan Lust hätte uns zu begleiten. Er könnte uns dabei behilflich sein, wenn wir ein anderes Auto finden würden, dieses mit uns als Kolonne nach La Palma zu fahren. Er überlegte nicht lange und willigte schnell in dieses Abenteuer ein. Simon hätte es gar nicht fahren können. Er hat kein Führerschein, weil er sonst immer nur mit dem Fahrrad Unterwergs war.

Wir fuhren genau an Silvester los, und auch nur zwei Stunden, bis wir bei Laura – die wir von La Gomera kennen – in Angelbachtal ankamen. Wir verbrachten zusammen einen ruhigen Abend und spielten Karten.

Es dauerte knapp eine Woche bis nach Süd Spanien und dort guckten wir uns bei Sevilla verschiedene Autos an. Wir entdeckten einen Opel Vivaro für uns und kauften ihn einem Gebrauchtwagen Händler ab. Nach ein paar Tagen Wartezeit durften wir ihn dann auch abholen und fuhren direkt zur Fähre nach Huelva.

Die nächste Freie Hundekabine sollte erst 11 Tage später zur Verfügung stehen. Und da wir Panda nicht in einen Zwinger stecken wollten  verbrachten wir die Zeit auch am Stand von Mazãgon. Wir gingen Slack-Linen, spielten Karten, lasen Bücher, gingen Essen, spazierten am Stand und sahen die Wartezeit als einen Gedulds-Proben-Urlaub.

Endlich haben wir es dann aufs Schiff geschafft und die erste Nacht schon überstanden. Das brummen hat es fast unerträglich gemacht einzuschlafen, aber ich war verblüfft wie entspannt die Panda diesmal auf alles reagiert.

Unsere Freunde quälen uns schon mit Fotos von unserem Grundstück auf dem momentan die Mandelbäume in Höchstform blühen. Wir freuen uns so sehr darauf es selbst zu sehen. Und auch wie der sandige Boden jetzt voller Gras versehen ist. Wir haben noch 24 Stunden vor uns und dann einen Zwischenaufenthalt auf Teneriffa, bevor wir die nächste Fähre weiter nach La Palma nehmen.

Es fühlt sich an, als würden wir die Insel nicht so schnell wieder verlassen wollen.


Seit einer Woche sind wir jetzt schon wieder auf der Insel. Wir sind sehr glücklich wieder zurück zu sein. Die Mandel Blühte sah wirklich toll aus und es war keine Sicht mehr von Staub. alles grün und saftig.

Sina und Chris kamen uns auch direkt besuchen und verbrachten mit uns ein paar schöne Tage. Als wir bei der WG in Los Llanos vorbei schauten sprang am nächsten Tag das neue Auto schon nicht mehr an. Die Batterie ging immer wieder leer. Wir hatten zwar Glück ein paar tage später in der Werkstatt sofort Hilfe und eine neue Batterie zu bekommen, aber das Missvertrauen ist dem Autohändler gegenüber gewachsen. In den Tagen ales wir warten mussten, halfen Simon und Jo im kriesen Gebiet Asche zu schippen.

Jetzt sind wir wieder zurück in Norden und haben um so mehr Energie bei unseren Projekten weiter zu machen.

Wir versuchen so schnell wie möglich das Solarsystem aufbauen zu können, damit wir nicht mehr mit dem Gas-Ofen heizen müssen. Dieser soll anscheinend richtig viel Wasserdampf erzeugen, was zu Schimmel führen kann.

Eine Challenge nach der anderen. Doch wir versuchen im Moment zu bleiben. Uns ist klar geworden, dass es nichts bringt sich zu stressen, damit in der Zukunft irgend etwas besser sein könnte. Das bringt einen nur dazu zu hetzen und sich in etwas hinein zu steigern das einen nicht mehr im Jetzt sein lässt. Wir kommen mit wenig aus und wir sind glücklich. Alles zusätzliche ist wie ein Spiel, dass man nicht zu ernst nehmen darf.

3 Kommentare auch kommentieren

  1. Rosi Schneele sagt:

    Liebe Miriam, hi Simon, wir freuen uns jedesmal wieder was Neues von Euch zu lesen. Ganz besonders freuen wir uns auf die Doku heute Abend auf VOX. Wir sind sehr gespannt. Bleibt gesund und lasst es Euch gut gehen. Genießt das Leben und die Liebe. Ganz, ganz liebe Grüße aus Munningen Rosi und Dieter

  2. Jana sagt:

    Hallo ihr 2,
    durch die VOX-Sendung bin ich auf eure Seite gestoßen und habe gleich mal alle Blogeinträge gelesen. Es war toll, euren Weg zu verfolgen und es bleibt wohl spannend. Als Sozialarbeiterin freue ich mich jetzt schon, wenn ihr die ersten Jugendlichen begrüßen dürft.
    Liebe Grüße!

  3. Ilona Natho sagt:

    Hallo,habe mir nach der Doku auf Vox schon Gedanken gemacht wie ihr den Vulkan erlebt habt,so stieß ich auf diese Seite und freue mich das es euch gut geht und vor allem das Panda so fit ist!🤗Macht weiter mit eurer positiven Energie und betet mit uns mit das diese Kriegsangst nicht unser aller Leben verändert…bleibt gesund!!!Liebe Grüße aus dem Schwabenland sendet Ilona

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